Bärenfang
Bärenfang bzw. Petzfang ist ein Honiglikör, der in Ostpreußen bzw. Königsberg beheimatet ist. Er besteht im wesentlichen aus Honig und Primasprit. Auf den Zusatz von Gewürzen, der in manchen Rezepten vorgeschrieben ist, kann ganz verzichtet werden. Je besser der Honig und je reiner der verwendete Alkohol, desto besser wird der Likör schmecken.
Mindestalkoholgehalt: 15 % Vol.
Bärwurz
Spirituose, die durch Mazeration von Bärwurzeln in Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs und ggf. anschließendes Destillieren gewonnen wird. Die im Bayerischen Wald und Bayern beheimatete Bärwurzel kommt hauptsächlich in Höhen von 500 bis über 1.000 Metern aufwärts vor. Bedingt durch die in diese Höhenlagen sehr kurzen Vegetationsperioden, wachsen die Wurzeln sehr langsam. Die Wurzeln mit ihrem charakteristischen Geschmack von Maggikraut (Liebstöckl) oder Sellerie werden im beginnenden Frühjahr oder im Spätherbst geerntet. Während der Mazeration löst der Ethylalkohol die typischen Aromastoffe der Bärwurzel heraus. Nach der Mazeration schließt sich ggf. eine Destillation an und das Erzeugnis wird dann auf Trinkstärke herabgesetzt. Der Alkoholgehalt liegt bei 35 %vol oder mehr.
Barack
Ungarischer Aprikosenbrand, der traditionell in Eichenholzfässern gelagert wird. International bekannt wurde der Barack Palinka.
Benediktiner
Französischer, aromatisch, kräftiger, goldfarbener Likör, in allen Erdteilen bekannt.
Zur Herstellung des Bénédictine-Likörs benötigt es mindestens 27 verschiedene Pflanzenarten (Ysop, Melisse, Koriander, Engelwurz, Thymian, Nelken, Safran, Zimt, Muskatnuß, Frauenhaar aus Pakistan, Bisamstrauch vom Äquator...) Das große Geheimnis bei der Herstellung dieses Likörs liegt in der exakten Abgewogenheit bei der Mischung von Pflanzen, Früchten und Gewürzen.
Alkoholgehalt: 43 % Vol.
Berliner Kümmel
Eine in die Klasse der Kümmelbranntweine oder Kümmelliköre (s. Stichw.) einzureihende Spirituose, deren Extraktgehalt zwischen dem des Aquavits und dem Allaschs zu liegen pflegt. Die Bezeichnung Berliner Kümmel ist eine geschützte geographische Herkunftsangabe für einen Kümmellikör.
Mindestalkoholgehalt: 30 % Vol.
Bierbrand
Eine Spirituose, die ausschließlich durch unmittelbare Destillation von frischem Bier mit einem Alkoholgehalt von weniger als 86 %vol in einer Weise erzeugt wird, dass das Destillat organoleptische Eigenschaften aufweist, die aus dem Bier stammen. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 38 %vol. Das Erzeugnis ist in der Verordnung (EWG) Nr. 1014/90 im Einzelnen definiert.
Bittere
- Bittere sind Spirituosen mit vorherrschend bitterem Geschmack, die durch Aromatisieren von Neutralalkohol mit natürlichen und/oder naturidentischen Aromastoffen oder -extrakten gewonnen werden.
- Gemeinsam ist allen Bitteren der herbbittere Geschmack und bei vielen die behauptete Heilwirkung für den Magen zum Beispiel. Ansonsten sind die Bitteren variabel im Alkoholgehalt und lassen sich auf keine gemeinsamen Grundstoffe zurückführen. Wurzeln, Rinden und Blätter spielen eine große Rolle bei der Verarbeitung.
- Hinweise auf die heilenden Kräfte von Bitteren sind, wie bei den Spirituosen allgemein, nach den deutschen Vorschriften untersagt. Erlaubt ist hingegen der Hinweis auf die verdauungsfördernde und/oder appetitanregende Wirkung von Bitteren, was zum Beispiel die Bezeichnung von Magenbitter oder Magenlikör rechtfertigt.
- Mindestalkoholgehalt: nach EG-Recht nur 15 % Vol., allerdings liegt er in Wirklichkeit viel höher..
Blended Whisky
Mischung von Malt und Grain Whiskys. Grain Whisky ist in seinen Eigenschaften dem Korn verwandt. Zu seiner Herstellung werden - im Unterschied zu Malt Whisky - neben Gerstenmalz überwiegend andere ungemälzte Getreidearten verwendet. Die Destillation erfolgt kontinuierlich in so genannten Patent Stills. Grain Whisky unterliegt den gleichen Qualitätsanforderungen der EU-Begriffsbestimmung für Whisky. In der Verantwortung des Blendmasters liegt es, die Anteile an Grain und Malt Whisky typgerecht und ausgewogen zusammenzustellen.
Blutwurz
Ein herb-bitter schmeckender Likör, der aus der Wurzel der Blutwurz gewonnen wird. Zunächst werden die Blutwurzeln in Ethylalkohol eingelegt und deren typische Aromastoffe herausgelöst. Der Alkoholgehalt liegt bei 30 %vol oder mehr. Das Erzeugnis hat seit über 100 Jahren traditionelle Bedeutung in Bayern.
Bommerlunder
Feiner würziger Aquavit, der weit über die Grenzen Deutschlands bekannt und geschätzt ist. Die Spirituose wird gewonnen, indem Neutralalkohol, Kümmel und/oder Dillsamen sowie die anderen Geschmacksstoffe (z.B. Koriander, Nelken, Zimtrinde, getrocknete Zitronenschalen) zugegeben werden und dieses Gemisch destilliert und rektifiziert wird.
Der Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5 % Vol.
Boonekamp
Boonekamp ist ein echter Vertreter der Bitterspirituosen. Der Geruch ist aromatisch-würzig, leicht lakritzenartig. Der Geschmack sollte zunächst lakritzenhaft-süßlich und von einem kräftig-aromatischen extraktiven Gewürzcharakter gekennzeichnet sein, der in eine sehr starke bittere Geschmacksnote mit leicht wärmend-brennendem Typ ausläuft.
Boonekamp gehört zu der Gruppe der magenfreundlichen Kräuterphantasien, deren Inhalte und Dosierung der Kräuter, Wurzeln und Rinden sich im Laufe der Jahre den Käuferwünschen und Entdeckungen anpaßten.
Alkoholgehalt: 40 % Vol.
Borvicka
ist ein in Osteuropa üblicher, hocharomatischer wasserklarer Wacholderlikör (45 - 50 % vol). Er zählt im Inland zu den Gewürzlikören.
Bourbon
Bei Bourbon handelt es sich um einen der sehr vielen amerikanischen Whiskysorten, allerdings die beste.Bourbon weist ein besonders kräftiges und intensives Aroma auf und eignet sich vorzüglich zu Mischgetränken, insbesondere mit Fruchtsäften wie Zitronen- und Orangensaft, läßt sich aber auch hervorragend mit Ginger Ale, Cola, Tonic Water, Zitronenlimonade usw. mischen.
Mindestalkoholgehalt: 40 % Vol.
Brand aus Apfel- oder Birnenwein
Spirituose, die durch ausschließliches Destillieren von Apfel- oder Birnenwein hergestellt wird. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5 %vol. Das Erzeugnis muss zu weniger als 86 %vol destilliert werden. Unter dem Namen "Calvados" ist das Erzeugnis als kontrollierte Ursprungsbezeichnung für den in der Normandie, der Bretagne und dem Gebiet der Maine hergestellten Brand aus Apfelwein geschützt.
Siehe Stichwort Calvados
Brand aus Obsttrester
Spirituose, die gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89 durch Gärung und nachfolgende Destillation von Obsttrestern, ausgenommen Traubentrester, gewonnen wird. Die Abtriebsgrenze des Destillates liegt bei 86 %vol. Das Erzeugnis muss einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von mindestens 200 g/hl r. A. sowie einen Methanolgehalt von höchstens 1.500 g/hl r. A. aufweisen. Bei Bränden aus Steinobsttrester beträgt der Höchstgehalt an Blausäure 10 g/hl r. A. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 37,5 %vol.
Brandy
Aus dem mittelalterlichen niederdeutschen Begriff "brendewin" für Branntwein wurde im Schwedischen "brännvin", im Holländischen "brand vijy" und im Englischen "brandy vine". Im Zeitalter der Abkürzungen, im 20. Jahrhundert, entstand daraus der Begriff "Brandy". Die Abkürzung bedeutet nichts anderes als "Brannt", "Gebrannt"
Der Begriff "Brandy" ist in seiner ursprünglichen englischen Bedeutung entsprechend mit Weinbranntwein gleichzusetzen und wird in den meisten Fällen auch gleichgesetzt. Der Brandy-Begriff wird aber auch auf Branntweine angewandt, die aus anderen Stoffen als Wein stammen, also keine Weinbranntweine darstellen. Eine Änderung des Brandy-Begriffes ist bereits vor Jahrzehnten eingetreten, indem er sich von der ursprünglichen Bedeutung entfernte. Es ist heute auf dem internationalen Getränkemarkt üblich, unter dem Namen "Brandy" ohne jeden weiteren Zusatz im allgemeinen einen Weinbranntwein zu verstehen.
Siehe Stichwort Weinbrand
Branntwein
Nach der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89 ist Branntwein die Spirituose, die ausschließlich durch Destillieren zu weniger als 86 %vol von Wein oder Brennwein oder durch erneutes Destillieren zu weniger als 86 %vol eines Weindestillats gewonnen wird. Der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen muss mindestens 125 g/hl r. A. betragen. Auch gereifter Branntwein kann unter der Bezeichnung "Branntwein" vermarktet werden, wenn seine Reifezeit mindestens der Reifezeit von Weinbrand/Brandy entspricht.