Kaffeelikör
  • In den letzten Jahrzehnten gewannen Kaffee- bzw. Mokka-Liköre schnell an Bedeutung. Angeregt wurde diese Nachfrage, weil Kaffee eine beliebte Mischzutat zum Alkohol wurde. Sehr bekannt wurde der Irische Kaffee. Dazu verwendet man starken Kaffee, Zucker, Whisky und Schlagsahne. Man erhitzt den Mixbecher, gießt einen Schuß irischen Whisky hinein, gibt drei Würfel Zucker hinzu und füllt den Becher mit dem frisch aufgebrühten, starken und schwarzen Kaffee. Nach dem Eingießen in ein Glas gibt man etwas Schlagsahne obenauf. Kaffee-Diaboli ist eine besondere Attraktion. Hierbei wird Brandy oder Whisky erst zum Schluß vorsichtig auf den Kaffee gegossen, so daß er obenauf schwimmt. Vor dem Gast wird der Alkohol dann entzündet.
  • Der Mokkalikör soll die Skala des Mischens mit Kaffee erweitern helfen. Besonders in den USA wurden Mokka-Liköre zu einem Modegetränk. Die bekannteste Marke ist der Kahlua, der in Mexiko hergestellt wird und nicht nur in ganz Amerika, sondern auch in Europa abgesetzt wird. Außer Kahlua-Mokkalikör dürfte nur noch der Likör Tia Maria weltweit im Handel sein. Tia Maria kommt aus Jamaika. Besonders beliebt ist das Mischgetränke "Schwarzer Russe" aus einem Teil Kahlua und zwei Teilen Wodka, der auf zerhackte Eisstücke gegossen und in Cocktailgläsern serviert wird.
  • Bekannt wurde außerdem die Marke Espresso-Kaffeelikör mit 30 % Vol., der aus Ancona (Italien) kommt. Er hat einen stärkeren Kaffeegeschmack als die übrigen Mokkaliköre und wird aus einer Mischung Brasiliakaffee und Angolakaffee hergestellt. Auch hier ist die Mischung mit Wodka sehr beliebt, weil Wodka am wenigsten den Kaffeegeschmack beeinträchtigt: zwei Teile Wodka, einen Teil Espresso und einen Spritzer Zitronensaft.
    In Holland kennt man den Brasiliakaffee, 24 % Vol., ein mit brasilianischem Kaffee aromatisierter Fruchtwein. An der Westküste Amerikas trinkt man am liebsten Royal Hawaiian Kona Kaffee, 26 % Vol., hergestellt auf Hawaii.
Kahlua

ist ein in Mexiko aus Kaffeebohnen und Tequila hergestellter dunkelbrauner Kaffeelikör mit 26,5 % vol.

Kartäuser

Stammklosters des Kartäuserordens (Einsiedlerorden, von Bruno von Köln 1084 im Tal Chartreuse bei Grenoble gegründet), daher auch die Bezeichnung "Chartreuse".

Kirsch mit Rum

"Kirsch mit Rum" ist ein Likör, hergestellt aus Sprit, Wasser, Kirschsaft, Zucker und Rum (s. Stichw. Fruchtsaftliköre). Der Rumanteil ist nicht festgelegt, doch wird erwartet, daß der Rum geruchlich und geschmacklich deutlich wahrnehmbar ist.

Kirschbrand

Der Kirschbrand ist eine Spirituose aus der Kategorie Obstbrand, die ausschließlich durch alkoholische Gärung und Destillation von frischen, fleischigen Kirschen oder des frischen Mostes dieser Früchte - mit oder ohne Steine - gewonnen wird. Der gesamte Alkohol muß aus den vergorenen Kirschen stammen. Eine Zuckerung oder Zusatz von Alkohol anderer Herkunft stellt eine Verfälschung dar.

Mindestalkoholgehalt: 37,5 % Vol.

Kirschlikör

Likör, der auf der Basis von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, Fruchtsaft bzw. Fruchtaroma hergestellt wird.

Kirschwasser
  • Auf die Frage hin, was als typisch deutsche Spirituose gelten kann, wird neben Korn und Weinbrand auch die Bezeichnung Kirschwasser fallen, wobei von vielen Befragten gleich die Wortkombination "Schwarzwälder Kirschwasser" gewählt wird. Jahrhundertelange Tradition hat Kirschwasser zum wahrscheinlich vollkommensten Erzeugnis unter den vielfältigen Obstbränden werden lassen. Wer dem nicht zustimmen kann, muß zumindest einräumen, daß Kirsch das bekannteste und beliebteste Produkt in dieser Kategorie ist.
  • Hierzu trägt nicht nur die Güte der an sonnigen Südhängen des Schwarzwaldes gewachsenen Kirschen, sondern auch die sorgfältige Herstellung dieses Edelbranntweins bei. Erzeugnisse aus Bergkirschen der südlichen Gneis- oder Granithänge gelten für wertvoller als solche aus "Talkirschen", die auf Sandböden gewachsen sind. Ganz besonders gute Kirschwässer sollen aus dem Renchtal, aber auch aus andern Schwarzwaldtälern kommen. Wenn auch nicht bestritten werden kann, daß das Schwarzwälder Kirschwasser seinen guten Ruf zu Recht hat, so kann auf der anderen Seite nicht übersehen werden, daß ebenfalls aus guten Kirschenlagen außerhalb des Schwarzwaldes qualitativ hervorragende Kirschwässer geliefert werden.
  • Kein Wunder, daß sich die meisten Großbetriebe, die Kirschwasser herstellen, im Schwarzwald befinden. Aber auch die "Namenlosen" verstehen es, einen guten Kirsch zu brennen. Noch Zehntausende zählen die badischen Kleinbrenner, Abfindungsbrenner und die "Stoffbesitzer". Das sind nach dem Branntweinmonopolgesetz Erzeuger, die keine eigene Brennerei besitzen, aber selbstgewonnenes Obst in der Brennerei eines anderen brennen.
  • Der Mindestalkoholgehalt für Kirschwasser beträgt 37,5 % vol., jedoch für "Schwarzwälder Kirschwasser" (und "Fränkisches Kirschwasser") 40 % Vol.
Klarer
  • Nach EG-Recht ist "Klarer" (farblos, nicht oder nur schwach aromatisiert, extraktarm) nicht als eigenständige Kategorie definiert, so daß auf dem Etikett die Verkehrsbezeichnung "Spirituose" zusätzlich geschrieben werden muß.
  • Er wird hergestellt, indem Neutralalkohol, dem evtl. (aromatisierende) Geschmackszusätze beigegeben wurden, mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt wird.
Korn
  • Korn gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten deutschen Spirituosen. Rund ein Viertel der deutschen Spirituosen-Gesamterzeugung ist Korn; hierbei sind noch nicht einmal all die Spirituosen gerechnet, die "mit" Korn gemacht werden (z. B. Apfelkorn, Korn-Genever). Die Gründe der Beliebtheit des Korns beim Verbraucher sind wohl im wesentlichen folgende Faktoren:

Die auf eine Tradition von rd. 500 Jahren zurückgehende Verwurzelung in den Trinksitten der Deutschen;
Der hohe vom Gesetzgeber verlangte Qualitätsstandard sowie die Milde und Bekömmlichkeit aufgrund moderner Brennverfahren.

  • Ein weiterer Aspekt liegt in der Tatsache, daß der Korn einmal gut zum Bier paßt; und im Biertrinken sind die Deutschen "Weltmeister". Eine ganz enge Beziehung zwischen Alkoholherstellung und Landwirtschaft hat viel dazu beigetragen, daß seit rund 500 Jahren Korn ununterbrochen erzeugt und getrunken worden ist. Genau so wie der Whisky typisch für England und der Cognac typisch für Frankreich, ist der Korn typisch für uns und unser Land. Im Gegensatz zu diesen weltweit bekannten Spirituosen ist jedoch der Korn eine deutsche Spezialität geblieben, außerhalb des deutschen Sprachraumes ist er wenig verbreitet.
  • Es gibt kaum eine Gelegenheit, bei der man Korn nicht trinken kann. Ob vor dem Essen, um den Appetit anzuregen, oder danach, um eine Mahlzeit einen guten Abschluß zu geben; mit Korn liegt man in jedem Fall nicht falsch. Aber auch am Ende eines arbeitsreichen Tages, zur Entspannung und Erholung ist Korn - in Maßen genossen - eine reine und klare Sache. Die Trinktemperatur ist eine Geschmacks- und Magenfrage. Doch kühl sollte Korn in jedem Fall getrunken werden, wenn auch nicht eiskalt. Korn ist zu schade zum einfachen "Kippen". Mann sollte vor dem Trinken ruhig mal am Glase "schnuppern", um die "Blume" des Korn zu genießen. Der Duft reifer Getreidefelder kommt einem entgegen.
  • Der Mindestalkoholgehalt beträgt 32 % Vol.
Kornbrand

Die Bezeichnung "Korn" kann durch "Kornbrand" ersetzt werden, wenn das Erzeugnis einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 %vol aufweist.

Kräuterliköre
  • Eine besondere Spezies unter den Likören stellen zweifellos die Kräuterlikören (mind. 15 % Vol.) dar. Sie werden, wie der Name bereits verrät, aus Kräutern unter Zusatz von natürlichen Aromastoffen, Zucker und Wasser hergestellt.
  • Die genaue Rezeptur der einzelnen Kräuterliköre wird wohl immer ein Geheimnis der Hersteller bleiben, aber das ist auch der Grund, warum kein einziger Kräuterlikör dem anderen gleicht.
  • Zur Familie der Kräuterliköre gehören natürlich auch die Klosterliköre, wie Benediktiner und Chartreuse. Hierbei handelt es sich meist um sehr alte Rezepturen, die von Nonnen und Mönchen mit viel Liebe und Fachkenntnis hergestellt werden - manchmal auch nach deren Rezepten. Diese sind selbstverständlich ebenso ein streng gehütetes Geheimnis und werden (wer kann es den marketingorientierten Herstellern verübeln) entsprechend mystifizierend und absatzträchtig eingesetzt. Die weltbekannten Liköre Chartreuse und Benediktiner sind dafür ein durchaus sympathisches Beispiel. Nicht zuletzt auch ein generell gültiger Hinweis, daß es gerade bei Genußprodukten immer auch auf ein Stückchen Erlebniswelt ankommt.
  • Die Kräuterliköre sind beliebt wegen ihrer appetitanregenden, verdauungsfördernden und wohltuenden Wirkung. Man trinkt sie gekühlt. Zum Mixen sind sie zwar weniger geeignet, aber ansonsten steht einer vielfältigen Verwendung (z. B. zur Verfeinerung bestimmter Speisen) nichts im Wege.
Kroatzbeere

Bezeichnung für Brombeere in schlesischer Mundart. Die Bezeichnung ist zu einer allgemeinen Beschaffenheitsangabe für Brombeerlikör geworden. Dagegen ist die Bezeichnung "Echte Kroatzbeere" einem einzigen Hersteller geschützt.

Kümmel

ist die alternative Bezeichnung für eine "Spirituose mit Kümmel". Das Kümmelaroma muß den Charakter des Erzeugnisses prägen. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 30 % Vol.

Kümmellikör

Kümmelliköre sind Gewürzliköre mit einem Mindestalkoholgehalt von 30 % Vol., die über Kümmelkörner destilliert werden (vgl. Stichw. "Allasch")

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